Am 5. Dezember steht das Viertelfinale im Niederrheinpokal an. Und auch in der vierten Runde des Turniers wird wieder an der Hafenstraße gespielt.
Leider kommt es immer häufiger vor, dass bei Pokalspielen das Heimrecht getauscht wird. Dabei ist uns bewusst, dass sich das nicht immer vermeiden lässt. Speziell der Sportplatz an der Windmühle bietet nur wenig Platz für den zu erwartenden Andrang, ganz abgesehen vom vorprogrammierten Verkehrschaos. Insbesondere bei den Aufeinandertreffen mit anderen Essener Vereinen kommt sicherlich noch der zu respektierende Aspekt hinzu, dass die Fußballer oftmals selbst den Wunsch hegen, mal an der Hafenstraße aufzulaufen. Erst recht, wenn der ein oder andere sonst bei uns in der Kurve steht.
Nichtdestotrotz haben wir den Verein gebeten, beim anstehenden Spiel für die stehende Zunft den Gästeblock zu öffnen, so wie es sich eigentlich für ein Auswärtsspiel gehört. So möchten wir mit dieser Absurdität auf die Begleitumstände im Niederrheinpokal aufmerksam machen und die Eintönigkeit in diesem Wettbewerb durchbrechen.
Die Kritik richtet sich allem voran gegen die realitätsfernen Sicherheitsauflagen, durch die es für kleinere Vereine oftmals zum finanziellen Fiasko oder gar unmöglich wird, auf der heimischen Anlage gegen einen Verein wie RWE zu spielen. Der beinahe obligatorische Heimrechttausch nimmt zudem oftmals auch den eigentlichen Reiz des Pokals. Weitere Ungereimtheiten, wie die stets kurzfristige Auswahl des Finalspielorts zugunsten einer der beiden Finalteilnehmer, treiben es auf die Spitze.
Dass der RWE-Anhang nicht jedes Dorf reflexartig platt walzt, haben in den letzten Jahren die Spiele bei Victoria Mennrath, SV 08/29 Friedrichsfeld oder beim SV Hönnepel-Niedermörmter gezeigt, wo man sogar frühzeitig aus dem Pokal ausschied.
Wir bitten den RWE-Tross darum, einmal den Schritt auf die andere Seite mitzugehen. Lasst uns die Gelegenheit nutzen, es Verbänden und Staatsmacht symbolisch vorzumachen, auch mal andere Perspektiven in Betracht zu ziehen. Ausnahmsweise wollen wir so von der Gottschalk-Tribüne, mit Blick auf den verbliebenen Flutlichtmasten des Georg-Melches-Stadions, gemeinsam einen kompakten Auftritt hinlegen und unsere Mannschaft von dort aus für den Einzug ins Halbfinale anfeuern.
Auf geht’s! Nur noch neun Siege bis Europa!